Super Pilates-Lehrerin, starke Frau und stolze Mama. Aber vor allem Tänzerin im Herzen. Das erfahre ich über Diana Munyakazi als ich sie für das Interview direkt nach ihrer Pilates-Stunde am Freitagmorgen treffe. Diana unterrichtet Pilates seit rund zwanzig Jahren, bei Shine! Yoga seit knapp zwei. Die Liebe, auch zum Tango Argentino, zieht die ehemalige Bühnentänzerin 2017 vom Süddeutschland nach Köln.
Mehr spannende Dinge über sich selbst und Pilates erzählt die passionierte Tänzerin im Interview mit mir.
Wer ist Diana? Erzähl uns bitte etwas über dich.
Im Herzen bin ich Tänzerin. Bis Anfang 30 habe ich lange Zeit auf der Regensburger Theaterbühne getanzt. Dann kamen die Kinder und ich musste feststellen: Der Spagat zwischen Kindern und Bühne ist doch nicht so leicht. Ich suchte damals nach einer Lösung: Was kann ich? Was will ich? Was macht mich glücklich? So kam ich auf Pilates. Nach meiner Ausbildung bin ich ins Allgäu gezogen. Dort eröffnete ich 2012 mein erstes kleines Pilates-Studio.
Aber verliebt habe ich mich in Pilates erst in Köln. Pilates war früher für mich eher ein Job, meine Arbeit, mit der ich meine Brötchen verdiene. Heute ist Pilates meine neue Leidenschaft. Ich unterrichte jüngere und ältere Menschen und das gibt mir sehr viel zurück.
Ich liebe es sowieso unter Menschen zu sein, mit anderen zusammen zu kochen, mit ihnen dabei zu quatschen und das Essen dann gemeinsam zu genießen. Außerdem lese ich viel. Denn ich bin ungeheuer wissbegierig.
Was gehört noch zu dir? Hast du Hobbys?
Ich unterrichte noch Ballett, Gymnastik für Ältere und Tango Argentino. Immer, wenn ich Zeit habe, tanze ich selbst Tango. Dieser Tanz ist so reich: Mal schnell, spritzig und lebendig. Mal langsam und gefühlvoll. Beim Tango fühle ich mich einfach frei und ich kann Frau sein.
Tanzen hat zudem eine heilende Wirkung, finde ich. Über den Tanz sehe ich die Menschen, lerne sie besser kennen. Tanzen ist nicht nur Show, es kann auch Therapie sein. Obwohl ich nicht mehr auf der Bühne bin, ist Tanzen noch präsent in meinem Leben. Nach meiner aktuellen Weiterbildung habe ich zum Beispiel vor, zukünftig auch Tanztherapie anzubieten.
Was ist dir persönlich beim Pilates-Unterricht wichtig? Worauf legst du besonders Wert?
Wenn ich unterrichte, wünsche ich mir, dass die Menschen an ihre Grenzen kommen. Beim Pilates wachsen wir in uns hinein, finden unsere innere Balance oder atmen den Stress weg, ähnlich wie beim Yoga.
Mit „meinem“ Pilates fordere ich gern die Teilnehmer:innen heraus. So entsteht auch ein gesunder Mini-Wettbewerb: Was meine Matten-Nachbarin kann, das kann ich bestimmt auch. Das denken bestimmt viele dabei. Das gefällt mir.
Fließende Bewegungen und korrekt ausgeführte Übungen sind mir dabei sehr wichtig. Wenn es doch zu anstrengend sein sollte, dann lieber einen Gang zurückschalten als übertreiben.
Beim Pilates ist eh Geduld gefragt. Denn: Was lange währt, wird endlich gut. Wer Pilates praktiziert, bekommt geschmeidige, definierte Muskeln, und das nachhaltig. Somit ist der Effekt hier ganz anders als beim Bodybuilding zum Beispiel.
Ich achte natürlich immer auf die Gruppendynamik. Wer ist heute da, wie ist die Stimmung und wie fange ich sie auf. So biete ich zum Beispiel leichtere oder anspruchsvollere Varianten einer Übung. Damit Teilnehmer:innen spüren, ob sie sich verbessert haben, wiederhole ich bestimmte Serien immer wieder. Grundsätzlich ist aber jede Stunde bei mir anders.
Was erwartet die Teilnehmer:innen, wenn sie zu dir und Shine! Yoga kommen?
Bei Shine! Yoga unterrichte ich freitags von 8.45 Uhr bis 9.45 Uhr. Mein Pilates-Unterricht zielt darauf hin, den ganzen Körper zu trainieren. Ich lege Wert auf fließende, präzise Bewegungen und kombiniere dabei Übungen, die die Muskeln stärken, aber auch dehnen.
Eine gesunde Portion Ehrgeiz und (Selbst-)Motivation finde ich toll. Das gehört nun mal dazu. Deswegen bringe ich auch die Teilnehmer:innen gern an ihre Grenzen. Bei mir darf es mal ruhig etwas anstrengend zugehen. Selbst ich muss manchmal meine Komfortzone verlassen.
Es macht mich aber glücklich, wenn nachher die Leute mit roten Bäckchen herausgehen und das Gefühl haben, sie haben ihrem Körper, und auch ihrer Seele, etwas Gutes getan.
Ab und zu trainieren wir mit Bällen. Der Körper selbst gibt dennoch so viel Bewegung her, sodass ich meistens keine anderen Geräte einsetze. Dafür aber Musik. Vom Anfang bis zur Endentspannung.
Nach harter Arbeit schicke ich dann die Teilnehmer:innen mit einem Song aus meiner Cooldown-Liste in eine kurze Auszeit vom Alltag. Und sie mich mit einem kleinen Applaus, wie früher auf der Bühne, glücklich ins Wochenende.
Gibt es noch etwas, was du unbedingt erzählen möchtest?
Ich bin stolze und glückliche Mama von zwei wunderbaren Kindern, die inzwischen auch erwachsen und selbständig sind. Es ist einfach schön zu sehen, wie jetzt Niclas und Zoe ihre Träume verfolgen.
Herzlichen Dank für deine Zeit sowie deine offenen Worte, liebe Diana. Bis bald im Studio.