Düfte, der Atem, das Leben und meditatives Yoga – all das ist Teil von Sonjas Leben, der Wahlkölnerin und Mutter zweier erwachsener Kinder. In der Mitte ihres Lebens begibt sie sich auf eine Reise der Selbstentdeckung, erkundet die Vielfalt des Daseins und lässt sich von den Zufällen des Alltags zu neuen Themen inspirieren. Ihre Yoga-Reise beginnt ganz klassisch: Rückenschmerzen führen sie zunächst zum Pilates und schließlich zum Yoga. Seit 2009 praktiziert die 53-Jährige regelmäßig und unterrichtet seit etwa acht Jahren mit Leidenschaft – sei es sanftes Yoga, pre- und postnatales Yoga oder Yin-Yoga. Ihr größtes Anliegen ist es, Menschen dazu zu ermutigen, sich Zeit für sich selbst zu nehmen, sei es für persönliche Auszeiten oder einfach zur Entspannung.

Wer ist Sonja? Was treibt dich im Leben an?

Ich bin 53 Jahre alt, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und seit 24 Jahren Wahlkölnerin. In Köln habe ich sofort ein Gefühl der Zugehörigkeit verspürt – die Mentalität liegt mir. Was treibt mich derzeit an? In dieser Lebensmitte widme ich mich intensiver den Fragen des Daseins. Ich erforsche nicht nur mich selbst, meinen Körper und meine Psyche, sondern auch das Leben in seiner Vielfalt, und lasse mich von Zufällen zu neuen Themen inspirieren.

Aktuell beschäftigt mich die Überlegung, welche Erfahrungen in mir schlummern, die ich nicht persönlich gemacht habe, sondern „geerbt“ habe. Oft reagiere ich auf bestimmte Situationen auf eine Weise, die mich dazu bringt, zu hinterfragen: Was hat meine Reaktion ausgelöst? Manchmal finde ich Antworten, die mit den Erlebnissen meiner Familie – meiner Eltern oder Großeltern – verknüpft sind. Die Wissenschaft bezeichnet das als transgenerationales Erbe: Das, was uns blockiert oder triggert, ist häufig Teil unseres Familiensystems und beruht weniger auf eigenem Erleben.

Düfte, der Atem, das Leben und meditatives Yoga – all das ist Teil von Sonjas Leben.

Ein weiteres Thema, das mich zurzeit fasziniert, ist der Atem. Es gibt so viel Unbewusstes in uns, das darauf wartet, entdeckt zu werden. Durch das Bewusstsein für unseren Atem können wir tief in unser Unbewusstes eintauchen. Durch richtiges, natürliches Atmen können wir unser Nervensystem beruhigen, die Verdauung regulieren oder Verspannungen lösen.

Diese Auseinandersetzung mit mir selbst und dem Leben harmoniert wunderbar mit meiner Leidenschaft für Yoga. Ich unterrichte sanftes Yoga, Yin-Yoga sowie Pre- und Postnatal-Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte stehe, bin ich im Bereich Marketing und Kommunikation tätig.

Wie bist du zum Yoga gekommen?

Als junge Mutter hatte ich mit Rückenschmerzen zu kämpfen – ein typischer Grund, um mit Sport zu beginnen. Mein Pilates-Lehrer damals integrierte einige Yoga-Elemente in seinen Unterricht, und ich fand sie großartig, denn vor allem das Ausdehnen in Verbindung mit der Atmung tat mir richtig gut. Ich dachte mir: „Ich will mehr davon!“ So tauchte ich immer tiefer in die Welt des Yoga ein.

Zunächst half es mir körperlich, doch bald entdeckte ich auch den spirituellen Aspekt, das Chanten, die Meditation und die Bedeutung der Ernährung. Seit 2009 praktiziere ich Yoga in all seinen Facetten und beschloss 2017 eine Ausbildung im Vinyasa-Yoga (200 Std.) zu machen. Kürzlich habe ich meine Hatha-Yoga-Ausbildung abgeschlossen und bilde mich derzeit in Yoga-Therapie mit dem Schwerpunkt Stressmanagement weiter – denn die Welt braucht mehr davon.

Welche Rolle spielt Yoga in deinem Leben?

Yoga ist für mich ein kostbarer Moment, in dem ich ganz bei mir selbst sein kann. Ich tauche tief in die Praxis ein und genieße die Vielfalt der Übungen: mal intensiv, um meine Grenzen zu erkunden, und mal sanft, wie beim Yin Yoga. Es ist mir wichtig, regelmäßig zu praktizieren und zu meditieren, am liebsten in der Energie einer Gruppe.

Da ich selbst regelmäßig zum Yoga gehe, lasse ich mich von meinen Kolleginnen und Kollegen auch für meinen Unterricht inspirieren, was jede meiner Stunden einzigartig macht. Ich verstehe mich als ewige Schülerin des Yoga und des Lebens.

Was ist Yoga sanft und wem würdest du diese Yogarichtung empfehlen?

Yoga sanft richtet sich an alle, die den Wunsch haben, in ihrer Yoga-Praxis mehr Zeit für sich selbst zu finden und eine tiefere Verbindung zu ihrem inneren Selbst herzustellen. Es geht darum, den eigenen Körper bewusst wahrzunehmen und auch emotional in Kontakt mit sich zu treten. Ich plane sowohl die Asanas als auch das übergeordnete Thema meistens im Voraus. Dabei lege ich großen Wert auf eine harmonische Abwechslung zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Yin und Yang. So entsteht ein Raum, in dem die Teilnehmenden nicht nur körperliche Flexibilität entwickeln, sondern auch ihre innere Balance finden und vertiefen können.

In meinen Yogastunden begrüße ich häufig Menschen, die neu in die Welt des Yoga einsteigen oder nach einer Pause wieder zurückkehren möchten. Auch schwangere Frauen und ältere Teilnehmende, die eine sanftere Praxis aufgrund ihrer körperlichen Fitness bevorzugen, besuchen oft meine Klassen.

Worauf kommt es dir beim Yogaunterricht an?

Jede meiner Yogastunden beginnt mit einer einladenden Meditation, die es den Teilnehmenden ermöglicht, bei sich selbst anzukommen. Die Bewegungen werden im Einklang mit dem Atem ausgeführt, wodurch ein harmonischer Kreislauf von Atmung und Übung entsteht. Das schafft eine meditative Atmosphäre.

Eine Yoga-Stunde gleicht einer Melodie: Die Stimmung und die Klänge, die während der Stunde entstehen, beruhigen und tragen die Praktizierenden. Viele Schülerinnen und Schüler haben mir bereits positive Rückmeldungen gegeben. Sie berichten von einem Gefühl des Getragen-Werdens und einer tiefen Ruhe, die in ihnen einkehrt. Manchmal wird die gesamte Yogastunde von Musik begleitet, manchmal erklingt sie nur während der Shavasana-Phase, manchmal singe ich auch selbst. Jede Stunde ist einzigartig. Wenn es den Menschen gefällt, kommen sie gerne wieder.

Was möchtest du den Teilnehmenden beim Shine! Yoga weitergeben?

Ich möchte die Qualität des Yoga auf eine ansprechende Weise vermitteln. Es ist wichtig, dass Menschen sich Zeit für sich selbst nehmen – sei es für persönliche Auszeiten oder Wellness. Indem sie in eine meditative Haltung eintauchen, können sie das Hier und Jetzt erleben. Dabei strebe ich nicht an, übermäßig philosophisch oder spirituell zu wirken. Vielmehr unterrichte ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus. Anstatt lange spirituelle Dharma-Talks zu halten, teile ich gerne praktische Lebensweisheiten und Denkanstöße.

In meinen Kursen sind auch Anfängerinnen und Anfänger herzlich willkommen, die ihre erste Yogaerfahrung sammeln möchten. Vorkenntnisse sind nicht zwingend erforderlich.

Es wäre mein Traum, Harmonium spielen und dabei mit den Yogis und Yoginis singen zu können. Manchmal genügt jedoch schon das einfache Singen von „OM“, um eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen.

Erzähl uns ein Fun-Fact über dich.

Ich habe eine ausgeprägte Sensibilität für Düfte und nehme die verschiedensten Gerüche intensiv wahr. So rieche ich an fast allem, wie zum Beispiel auch in der Boutique an den Klamotten, die ich kaufen möchte. Mein feines Gespür für Aromen inspiriert mich dazu, aus meiner Leidenschaft für die Welt der Düfte doch irgendwann mehr zu machen. Mal schauen.

Gut zu wissen

Sonja Breuer unterrichtet Yoga sanft freitags von 10.00 bis 11.30 Uhr. Komm vorbei und genieße meditatives Yoga mit Sonja.