Kennst du Hatha, Vinyasa, Yin, Nidra, Birkram, Kundalini? Oder sogar bereits Ashtanga? Wenn du Yoga praktizierst, dann weißt du sicherlich, dass es dabei um Yoga geht. Es gibt Hunderte von Yogarichtungen, einige wie diese sind bekannter als andere. Die Yoga-Arten unterscheiden sich zum Beispiel in ihrer Praxis, Philosophie oder Intensität.

Egal, wie unterschiedlich, Yoga strebt grundsätzlich danach: Körper, Geist und Seele in Balance zu bringen. Durch die Yogapraxis entwickelst du körperliche Fitness, mentale Klarheit und spirituelle Verbundenheit. Außerdem: Mit Yoga verbesserst du dein Wohlbefinden, baust Stress ab und zugleich Kraft auf.

Ashtanga-Yoga ist eine Form des Yoga, die auf den Lehren von Sri K. Pattabhi Jois basiert. Es handelt sich um eine dynamische und kraftvolle Praxis, die aus einer festgelegten Abfolge von Asanas (Yogahaltungen) besteht.

Pattabhi Jois gilt als Vater des Ashtanga-Yoga

Pattabhi Jois (geboren 1915) ist ein indischer Yoga-Lehrer der als Vater des Ashtanga-Yoga bekannt ist. Jois entwickelt das Ashtanga-Yoga-System, das aus einer spezifischen Abfolge von dynamischen, kraftvollen Yoga-Posen besteht. Sie sind mit dem Atem synchronisiert. Seine Lehren beeinflussen bedeutend die Verbreitung von Yoga in der westlichen Welt. Jois, der 2009 stirbt, wird oft als einer der wichtigsten Yogalehrer des 20. Jahrhunderts angesehen.

Ashtanga-Yoga besteht aus sechs Serien von Asanas, wobei jede davon eine bestimmte Abfolge von Haltungen hat. Die erste Serie, auch bekannt als Primary Series, ist die grundlegende und bildet die Basis für alle weiteren.

Über die Ashtanga-Yoga-Praxis

Eine typische Ashtanga-Yoga-Praxis beginnt mit dem Chanting von Mantras, gefolgt von Sonnengrüßen (Surya Namaskar A und B). Danach kommen stehende Haltungen, Sitzhaltungen, Rückbeugen, Umkehrhaltungen und abschließende Haltungen. Jede Haltung wird für eine bestimmte Anzahl von Atemzügen gehalten, während die Praktizierenden durch eine spezifische Atemtechnik namens Ujjayi-Atmung atmen.

Ashtanga-Yoga ist bekannt für seine körperliche Herausforderung sowie Ausdauer. Durch die regelmäßige Praxis können Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer verbessert werden. Es hilft auch dabei, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen.

Weiterer Vorteil von Ashtanga-Yoga: Förderung der Konzentration und des Fokus. Da die Praxis eine feste Abfolge von Haltungen hat, erfordert sie volle Aufmerksamkeit und Präsenz im Moment. Das hilft, den Geist zu beruhigen und den Alltagsstress loszulassen.

Für Anfänger:innen ist Ashtanga-Yoga beim ersten Mal auf der Matte zunächst herausfordernd, da es körperlich anspruchsvoll ist. Es ist ratsam, am Anfang mit qualifizierten Lehrer:innen zu praktizieren. Lass einfach die professionelle Unterstützung zu.

Die Primary Series im Ashtanga-Yoga

Die Primary Series im Ashtanga Yoga ist die erste von sechs Serien in der Yoga-Tradition. Sie wird auch als Yoga Chikitsa (Yoga-Therapie) bezeichnet und legt den Grundstein für die nachfolgenden Serien. Diese Serie zielt darauf ab, den Körper zu reinigen, Beweglichkeit und Stärke aufzubauen sowie den Geist zu beruhigen.

Die Primary Series beginnt mit Surya Namaskar A und B und geht in dann in stehende Haltungen, Sitzhaltungen, Vorwärtsbeugen, Rückbeugen, Umkehrhaltungen und abschließende Haltungen. Jede Asana wird mit einer spezifischen Atemtechnik (Ujjayi-Atmung) synchronisiert.

Anfänger:innen sollen erstmal mit der Primary Series beginnen und diese gut beherrschen, bevor sie zur nächsten Serie übergehen. Die Primary Series kann individuell angepasst werden, um den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Yogis und Yoginis gerecht zu werden. Es kann aber auch Jahre dauern, bis sie die erste Serie richtig gut lernen und praktizieren.

Mit Ujjayi-Atmung gegen Körpergift

Die Ujjayi-Atmung ist eine Atemtechnik im Yoga. Der Begriff stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „siegreich“ oder „erhaben“. Bei der Ujjai-Atmung geht es darum, den Atem durch den Rachenraum zu ziehen. Es entsteht ein typisches rauschendes Geräusch. Das erzeugt einen leichten Widerstand beim Ein- und Ausatmen. Das Rauschen des Atems ähnelt nun dem Geräusch des Meeres oder des Windes in den Bäumen.

Die Ujjayi-Technik hat mehrere Vorteile: Sie hilft dir dabei, den Geist zu beruhigen und den Stress zu reduzieren. Durch das bewusste Atmen verbessert sich deine Konzentration. Darüber hinaus trägt sie dazu bei, die Körperwärme zu erhöhen und den Körper zu entgiften.

Die Ujjayi-Atmung wird oft während der Asana-Praxis angewendet, um die Bewegungen mit dem Atem zu synchronisieren und so eine tiefe Verbindung zwischen Körper und Geist herzustellen. Sie kann aber auch außerhalb der Yogapraxis als Entspannungstechnik oder zur Stressbewältigung eingesetzt werden.

Die acht Pfade des Ashtanga-Yoga

Die acht Pfade bilden zusammen den ganzheitlichen Ansatz des Ashtanga-Yoga, der Körper, Geist und Seele miteinander verbindet.

Dazu gehören:

1. YAMA (ethische Prinzipien):
Ahimsa (Gewaltlosigkeit), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen), Brahmacharya (Enthaltsamkeit), Aparigraha (Nicht-Besitzgier)

2. NIYAMA (Selbstbeobachtung):
Saucha (Reinheit), Santosha (Zufriedenheit), Tapas (Selbstdisziplin), Svadhyaya (Selbststudium), Ishvara Pranidhana (Hingabe an das Göttliche)

3. ASANA (Körperhaltungen):
Die körperlichen Übungen im Yoga, um den Körper zu stärken und flexibel zu machen.

4. PRANAYAMA (Atemkontrolle):
Die Kontrolle und Lenkung des Atems, um die Lebensenergie zu steuern.

5. PRATYAHARA (Rückzug der Sinne):
Das Zurückziehen der Sinne von äußeren Reizen, um die Aufmerksamkeit nach innen zu lenken.

6. DHARANA (Konzentration):
Die Fokussierung des Geistes auf einen bestimmten Punkt oder ein bestimmtes Objekt.

7. DHYANA (Meditation):
Der Zustand der kontinuierlichen Konzentration und Versenkung in einem Objekt oder einer Idee.

8. SAMADHI (Erleuchtung):
Der höchste Zustand des Bewusstseins, in dem das individuelle Selbst mit dem universellen Bewusstsein verschmilzt.

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